Pressemitteilung zur Besetzung der ehemaligen iranischen Botschaft in Bonn

Pressemitteilung – Besetzung der ehemaligen iranischen Botschaft in Bonn. Solidaritätsbekundung für die Proteste im Iran.

Heute, am 08.03.2018 um 15:00 wurde die ehemalige iranische Botschaft in Bonn Godesberger Allee 133-137 besetzt. An der Fassade wurde die Potraits von im Iran inhaftierten gefangenen Aktivisten entrollt. Das Gebäude soll ab sofort und langfristig als selbstbestimmtes, kulturelles Zentrum geöffnet bleiben.

Die Besetzer wollen mit ihrer Aktion ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen setzen, die seit Wochen im Iran gegen das Regime protestieren. Unzählige Gründe, wie gerechte Arbeitsverhältnisse, die Forderung nach der Freiheit politischer Gefangener, aber auch nach geringeren Lebensmittelpreisen, Heizkosten und Mieten, treiben die Menschen auf die Straße. Die iranische Regierung antwortet mit der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste. Sie selbst gibt öffentlich bekannt, dass seit Beginn der Proteste 3500 Regierungsgegner eingesperrt und 50 weitere getötet wurden. Vertreter der sozialen Bewegungen gehen von deutlich höheren Zahlen aus.

Die Aktivistin Maryam: „Uns geht es auch darum, die Verknüpfungen zu Deutschland sichtbar zu machen. Beispielsweise werden Überwachungstechnologien, die dazu verwendet werden, die Menschen brutal zu unterdrücken von deutschen Unternehmen wie Siemens verkauft.“

Die Besetzung findet am Weltfrauentag statt, um sich vor allem mit den Frauen im Iran zu solidarisieren. Diese sind besonders von sozialen Restriktionen betroffen und begehren mit kreativen Aktion dagegen auf.

Das besetzte Haus, dass sich immer noch im Besitz des iranischen Staates befindet, soll ab sofort als politisches und soziales Zentrum dienen. Hier soll ein Raum politischer Bildung entstehen und Kulturveranstaltungen. Die Besetzung richtet sich auch gegen die zunehmende Gentrifizierung und steigende Mieten in Bonn.

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